Eierstockkrebs hat 7400 Neuerkrankungen pro Jahr
Mit einer Neuerkrankungsrate (Inzidenz) von 7.400 Erkrankungen pro Jahr gehört das Ovarialkarzinom zu den eher seltenen Krebserkrankungen in Deutschland. Es entwickelt sich aus den oberflächlichen Zellen des Eierstocks. Da im Eierstock mehrere Zelltypen vorhanden sind, aus denen ein Krebs hervorgehen kann, existieren auch verschiedene feingewebliche Typen des Eierstockkrebses. Krebszellen haben die Eigenschaft, sich unkontrolliert zu teilen und auch über die natürlichen Organgrenzen hinaus zu wachsen.
Viele Zellen bilden dann die Geschwulst, welche auch als Tumor bezeichnet wird. Erst bei entsprechender Größe des Tumors verursacht dieser Beschwerden bei der Patientin (z. B. Schmerzen) und kann vom Gynäkologen ertastet und mit den unterschiedlichen bildgebenden Verfahren, wie z.B. dem Ultraschall, dargestellt werden. Die Zellen des Eierstockkrebses können auch andere Organe des Bauchraumes erreichen und Fernabsiedlungen (Metastasen) bilden, bspw. an Bauchfell oder Lymphknoten. Die Eierstockkrebserkrankung kann auch bei zunächst positivem Verlauf der Erstbehandlung zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen und leider ein sogenanntes Rezidiv verursachen.
Das Wichtigste zuerst
Lassen Sie sich an einem für Eierstockkrebs (ESK) spezialisierten Kompetenzzentrum behandeln!
Nur in wenigen Fällen ist sofort eine Operation des Tumors notwendig. Besprechen Sie genau die Behandlung und offene Fragen mit Ihren Ärzt:innen oder holen Sie sogar eine zweite Meinung (u.a. Charité Berlin oder KEM Essen) ein.
Die Operation ist die erste und wichtigste Behandlungssäule bei Eierstockkrebs. Ziel ist eine sogenannte „makroskopische Tumorfreiheit“, d.h. keine sichtbaren Tumorreste sollten im Bauchraum zurückbleiben. Dieser komplizierte und sehr anspruchsvolle Eingriff sollte nur von Expert:innen an den Kompetenzzentren durchgeführt werden und in einem gesamt gynä-onkologischen Behandlungskonzept eingebettet sein.
Nutzen Sie Ihre persönlichen Ressourcen und holen Sie professionelle Unterstützung, u.a. von Psychoonkolog:innen.
Der Austausch wie auch die Erfahrungen anderer Betroffener ist oftmals sehr wertvoll. Nutzen Sie die Angebote der Selbsthilfegruppen (u.a. Eierstockkrebs Deutschland e.V. oder Frauenselbsthilfe nach Krebs).
Nutzen Sie die Gelegenheit und informieren Sie sich über Studien und Studienteilnahmen. Sie erhalten somit Zugang zu neusten Therapieoptionen und werden gleichzeitig in kürzeren Abständen untersucht. Studien gelten zudem auch als Qualitätsmerkmal der Zentren.
Das Wissen um die Biomarkern BRCA und HRD kann entscheidend sein, da es Auswirkungen auf die Therapiewahl hat und auch wichtige Informationen für die Angehörigen liefern kann. (Informationen u.a. über BRCAplus Themenreise oder BRCA Netzwerk)